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Frauen

2.3.1 Bücher

Aids-Hilfe Schweiz (Hrsg.) im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit: Let’s talk about health. Gesundheitshandbuch für lesbische und bisexuelle Frauen. Bern: Aids Info Docu Schweiz

Umfangreiches Handbuch, das neben HIV/AIDS auch andere Themen wie STD’s, sexuelle Gesundheit, sexuelle Gewalt, Sucht und Eßstörungen behandelt.


Bundesmodellprogramm “Frauen und AIDS”. Abschlußbericht. Bundesministerium für Gesundheit, Bonn 1994.222 Seiten

Das Bundesmodellprogramm wurde von November 1988 bis Dezember 1993 im Rahmen des Sofortprogramms der Bundesregierung zur Bekämpfung der Immunschwächekrankheit AIDS gefördert. Frauenspezifische Arbeitsansätze für die Prävention sowie die Beratung und Betreuung von durch HIV/AIDS gefährdete und von der Erkrankung betroffene Frauen sollten entwickelt und umgesetzt werden, um der spezifischen Problematik Rechnung zu tragen. Das Programm umfaßte zwei Schwerpunktbereiche: den medizinisch-gynäkologischen Bereich und den Bereich psychosoziale bzw. psychotherapeutische Betreuung/Forschung. Insgesamt wurden 20 Projekte gefördert.


Dreezens-Fuhrke, Joyce: Soziokulturelle und gesundheitspolitische Rahmenbedingungen für ein frauenspezifisches HIV/Aids-Präventionsprogramm in Indonesien. Berlin: WZB 1997, 32 Seiten

Das Werk untersucht Präventionsbemühungen auf der islamisch geprägten indonesischen Insel Java, wo Frauen aufgrund ihrer soziokulturellen und ökonomischen Lebensbedingungen überproportional HIV-/AIDS-gefährdet sind, während gleichzeitig das gesundheitspolitische Potential für die Entwicklung frauenspezifischer Präventionsprogramme niedrig ist. Drei Hauptakteure (religiöse Kräfte, staatliche Stellen, nichtstaatliche Organisationen) mit ihren jeweils unterschiedlichen Strategieansätze und Aktionsradien werden dargestellt.


Global Commission on Women’s Health: Annotated bibliography on violence against women: a health and human rights concern. Genf: World Health Organisation (WHO) 1999 (ref who/chs/GCWH/99.2)

Übersicht über neuere internationale Literatur zu sexueller Gewalt und möglichen politischen und präventiven Gegenmaßnahmen in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten. Versteht sexuelle Gewalt als Menschenrechtsverletzung und betont die Wichtigkeit des Themas für die Gesundheitspolitik einschließlich der HIV-Prävention.


 

HIV-Prävention für Mädchen und Frauen
Das 2000 erstmals erschienene Handbuch analysiert die Einflüsse auf das HIV-Schutzverhalten, setzt sich mit weiblicher Sozialisation, Identität und Sexualität auseinander und stellt Methoden, Modelle und Anregungen für die Präventions-Praxis vor. Weitere Informationen beim Frauenreferat der 
DAH

 


 

Hölz, Ulrike Juana: Frauen und Aids: Zwischen Angst und Vernunft. Krankheitsmetapher, Risikowahrnehmung und Verhaltensänderung. Shaker Verlag 1997, 116 Seiten

Thema der Dissertation aus dem Jahre 1990 ist, wie sich Frauen mit der Ansteckungsgefahr bei Sexualkontakten kognitiv und emotional auseinandersetzen und ob sie ihr Sexualverhalten verändert haben. Zielgruppe dieser Untersuchung war die Altersklasse der Frauen von 17 bis 35 Jahren. Es wurden Interviews mit 30 Frauen aus allen sozialen Schichten einer bayerischen Kleinstadt geführt.


 

HWG; Drößler, Christine (Hrsg.): Women at Work. Sexarbeit, Binnenmarkt und Emanzipation. Dokumentation zum 1. europäischen Prostituiertenkongress. Marburg: Schüren 1992


 

HWG (Hrsg.): Prostitution – Ein Handbuch. Marburg: Schüren 1994

Themen: Hurenbewegung, Sexarbeit und Sexindustrie, Prostitution und Ideologie, Gesetzeslage und Rechtsprechung, Beruf Hure, Arbeitsalltag, Gesundheit, Männer, Migrantinnen, Sozialarbeit, Literatur, Adressen, Gesetzestexte.


 

Keller, Regula; Ruckstuhl, Andrea; Stoppa, Velia; Wiederkehr, Kathie: Eltern, Aids, etcetera. Ein Buch für Eltern über Aids und darüber, was Aids mit Sexualität, Risikoverhalten und Suchtmitteln zu tun hat. In Zusammenarbeit mit der Aids Info Docu Schweiz. Verlag pro juvente 1997, 64 Seiten

Das Buch richtet sich an Mütter und Väter, gemeinsam oder allein erziehende, an alle, die mit Kindern leben oder Kinder erziehen und bietet Eltern Anregungen dazu, mit ihren Töchtern und Söhnen über AIDS und den Zusammenhang mit Sexualität, Verhütung, Risikoverhalten und Suchtmitteln ins Gespräch zu kommen.


 

Lesbian AIDS Project: Bibliography of resources relevant to lesbians and HIV/AIDS. New York: Lesbian AIDS Project 1992

Gute Literaturübersicht zum Thema Lesben und HIV/AIDS zusammengestellt vom US-amerikanischen Lesbian AIDS Projekt. Enthält u.a. Quellen zu Fällen von HIV-Übertragung bei lesbischem Sex und Literatur zu künstlicher Befruchtung.


 

Multizentrische Studie “Frauen und AIDS”. Abschlußbericht. Bundesministerium für Gesundheit, Bonn 1994. 76 Seiten

Die Studie war Teil des Bundesmodellprogramms und wurde an fünf Universitätskliniken in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München mit insgesamt 676 HIV-positiven Frauen durchgeführt. Angestrebt waren die Einrichtung und Etablierung einer frauenärztlichen und psychosozialen Betreuung von HIV-infizierten Frauen. Folgende Aspekte fanden Berücksichtigung: für den klinischen Bereich: Stellenwert des HIV-Screenings in der Schwangerschaft, Bedeutung der heterosexuellen Übertragbarkeit von HIV, gynäkologisch und geburtshilflich präventive Ansätze für HIV-infizierte Frauen sowie genitale Infektionsprävention, Bedeutung einer Infektion bei Schwangerschaft und Geburt, Schwangerschaftsverhütung HIV-infizierter Frauen. Für den psychosozialen Bereich: Ermittlung von Ausgestaltungsformen und Inhalten frauenspezifischer HIV-Prävention und Betreuung sowie eine Analyse der Wirksamkeit, Reichweite und Akzeptanz frauenspezifischer HIV-Prävention und Betreuungsmaßnahmen.


 

Patton, Cindy: Last Served? Gendering the HIV Pandemic. London: Taylor & Francis 1994 (Social Aspects of AIDS)

Als erfahrenen AIDS- Aktivistin, Feministin und Kulturtheoretikerin bezieht Patton kritisch Stellung zu der neuen Sichtbarkeit von Frauen im AIDS-Diskurs der 90er Jahre. Sichtbarkeit allein kann nicht wirklich eine Veränderung von grundlegenden Einstellungen gegenüber Geschlechterrollen und Sexualität herbeiführen. Sie zeigt auf, wie auch Bemühungen, die praktischen Bedürfnisse von Frauen zu thematisieren, oft zu neuen Formen der Dominanz und Bevormundung führen. Gute Analyse und Diskussion der vielschichtigen Problematik mit globaler Perspektive.


 

Riesling-Schärfe, Heike: Frauen und Aids: Geschlechterkonstruktionen im Risiko. Zur Ökologie der Liebe. Münster: Lit Verlag 1999

Diese Arbeit untersucht Verbreitung und Inhalte der unterschiedlichen Diskurse über “Frauen und AIDS” in den achtziger und neunziger Jahren. Es geht um die kulturelle Seite von AIDS, die auf der Annahme beruht, daß auch medizinische und wissenschaftliche Fakten als kulturelle Erscheinung gelesen werden müssen.
Nach einem methodischen Teil, der AIDS als lebensweltliches Risiko und als weitverbreiteten Diskurs im Alltag bestimmt, liefern die Befunde im weiteren Verlauf der Arbeit die Bestandsaufnahme: Wie sind die Diskurse über Frauen und AIDS in den Medien, in Prävention und Alltag der achtziger und neunziger Jahre in Deutschland präsent? Ein besonderer Augenmerk liegt auf den Bedeutungsverschiebungen in den Medien und der Prävention, die anhand der Zeitspanne 1987-1997 herausgearbeitet werden.


 

Sozialpädagogisches Institut Berlin: Dokumentation zur rechtlichen und sozialen Situation von Prostituierten in der Bundesrepublik Deutschland. Stuttgart, Berlin, Köln: Kohlhammer 1993 (Schriftenreihe des Bundesministeriums für Frauen und Jugend Band 15)

Die Dokumentation gibt einen breiten Überblick über die den Prostitutionsbereich beeinflußenden Faktoren und die unterschiedlichen Auswirkungen von Rechtsnormen auf die Situation von Prostituierten in verschiedenen Regionen Deutschlands.


 

Trossen, Alfons Heinz: Prostitution und Gesundheitspolitik. Prostituiertenbetreuung als pädagogischer Auftrag des Gesetzgebers an die Gesundheitsämter. Frankfurt am Main: Lang 1993

Unterschiedliche Handlungsinitiativen staatlicher Instanzen werden unter besonderer Berücksichtigung der HIV/AIDS-Problematik evaluiert und auf dieser Grundlage werden Konzepte für die Arbeit im Prostitutionsbereich erstellt.

2.3.2 Zeitschriften

Brown, George R; Kendall, Sarah, Ledsky, Rebecca: Sexual Dysfunction in HIV-Seropositve Women without AIDS. Journal of Psychology & Human Sexuality Vol 7, No 1/2, 1995: 73-97

Langzeitstudie mit 54 symptomfreien HIV-positiven Frauen in den USA. Sie wurden über fünfeinhalb Jahre psychiatrisch untersucht und zu ihrem Sexualleben befragt. Die Studie findet bei über 50% der Frauen Anzeichen von gestörter sexueller Lust (Hypoactive Sexual Desire Disorder), die jedoch nicht ausschließlich auf HIV zurückzuführen sind. Die Frauen berichten von Problemen mit negativem Selbstbild, besonders in bezug auf ihre Körper und von großen Ängsten, HIV während der Schwangerschaft und beim Sex weiterzugeben (was nicht besonders erstaunlich ist, wenn 29% der Frauen berichten, daß ihre Sexpartner versucht haben, sie zu Sex ohne Kondom zu überreden).


 

Darroch, JE; Frost, JJ: Women’s interest in vaginal microbicides. Family Planning Perspectives 1999, Vol 31 (1): 16-23

Repräsentative Studie zu Einstellungen bezüglich weiblich kontrollierter Verhütungsmethoden in den USA. Es wurden Telefoninterviews mit 1000 sexuell aktiven Frauen im Alter zwischen 18-44 Jahren durchgeführt.


 

Kennedy, M; Moore, J; Schuman, P; Schoenbaum, E; Zierler, S et al.: Sexual behaviour of HIV-infected women reporting recent sexual contact with women. Journal of the American Medical Association (JAMA), July 1998, Vol 280, No 1: 29-30

Die Autorinnen fassen Ergebnisse aus der HERS Studie zu Safer Sex Praktiken von HIV positiven Frauen beim Sex mit Frauen zusammen. Von den 871 interviewten HIV-positiven Frauen hatten 250 (25% schon mal Sex mit einer Frau und 67 (8%) hatten Sex mit Frauen in dem 3 1/2-jährigem Zeitraum der Studie. Von diesen 67 waren 44 in einer festen Beziehung mit einer Frau und wurden genauer zu zwei Sexpraktiken befragt, die ein mögliches Übertragungsrisiko von HIV beinhalten: oraler Sex und Penetration mit sex toys. Die Autorinnen machen darauf aufmerksam, daß der Anteil an HIV-positiven Frauen, die immer geschützten oralen Sex praktizieren, wesentlich geringer ist, als der vergleichbare Anteil positiver Frauen, die bei Sex mit Männern immer Kondome benutzen. Zusammenfassend stellen sie fest, daß die von ihnen befragten Frauen Sex praktizieren der ihre Partnerinnen einem Risiko aussetzt. Die Autorinnen fordern die Erstellung klarer Präventionsrichtlinien für lesbischen Sex. Im Internet ist der Volltext unter http://www.ama-assn.org/special/hiv/library/readroom/hiv98/letter_3.htm einsehbar.


 

Wilson, TE; Massad, LS; Riester, KA; Barkan, S; Richardson, J; Young, M; Gurtman, A; Greenblatt, R: Sexual, contraceptive, and drug use behaviours of women with HIV and those at high risk for infections: results from the Women’s Interagency HIV Study (WIHS). AIDS, April 1999, Vol 13 , No 5: 591-98

Im Rahmen der Women’s Interagency HIV Study (ein groß angelegtes Langzeitforschungsprojekt mit positiven Frauen in den USA) wurden sexuelle Praktiken, Verhütungsmethoden und Drogengebrauch bei positiven und negativen Frauen verglichen. Bei den HIV-negativen Frauen handelte es sich um Frauen, die der “at risk” Kategorie zugeordnet werden können (z.B. drogengebrauchende Frauen, Partnerinnen von drogengebrauchenden Männern). Die Ergebnisse der Studie entsprechen der HERS-Untersuchung: mehr HIV-negative als positive Frauen haben Sex, aber unter den sexuell aktiven Frauen aus beiden Gruppen lassen sich kaum Unterschiede bezüglich der Sexpraktiken feststellen. Ausnahme auch hier der orale Sex. Safer Sex wird von positiven Frauen deutlich häufiger praktiziert (63% der positiven und nur 28% der negativen Frauen benutzen bei vaginalem Sex immer Kondome). Im Internet finden sich Informationen zur WIHS-Studie unter http://www.statepi.jhsph.edu/wihs/.


 

Witte, S; El-Bassel, N; et al: Acceptability of female condom use among women exchanging street sex in New York City. International Journal of STDs and AIDS, March 1999, Vol 10 (3): 162-68

Studie zur Akzeptanz des weiblichen Kondoms unter 101 Straßenprostituierten in New York. Das Femidom wurde am meisten von Frauen benutzt, die einen festen Partner haben, nicht obdachlos sind, sondern mit jemandem leben, und die über diese Verhütungsmethode entweder mit anderen Frauen oder mit ihrem Partner gesprochen haben. Die Akzeptanz war nach dem Gebrauch geringer als vor dem Gebrauch, die Mehrzahl der befragten Frauen meinten jedoch, sie würden das Femidom in Zukunft nochmals benutzen.


 

Women’s health services: where are they going? Reproductive Health Matters, May 1998, Vol 6, No 11

Diese Ausgabe der Zeitschrift Reproductive Health Matters beschäftigt sich mit der Gesundheitsversorgung von Frauen in Entwicklungsländern und der Überprüfung und Qualitätsverbesserung von Versorgungsstrukturen. Themen sind u.a. ethische Erwägungen bezüglich der Teilnahme von Frauen an AZT- Forschungsstudien.


 

Zierler, S; Myer, K; et al.: Sexual practices in a cohort of US women with and without HIV. HERS Study (HIV Epidemiology Research Study). Journal of American Medical Womens Association, Spring 1999, Vol 54 (2): 79-83

Die HER Study Group ist eines der beiden groß angelegten amerikanischen Forschungsprojekte, das die Situation HIV-positiver Frauen untersucht (das zweite Projekt ist die WIHS-Studie). In dieser HERS-Studie wurde das Sexleben und die sexuellen Praktiken von 873 HIV-positiven mit 438 HIV-negativen Frauen in den USA verglichen und herausgefunden, daß drei Viertel der HIV-positiven Frauen ein aktives Sexleben haben. Im Vergleich haben HIV-negative Frauen etwas mehr Sex, aber unter den sexuell aktiven Frauen sind kaum Unterschiede bezüglich ihrer Sexpraktiken festzustellen, abgesehen von oralem Sex, den HIV-negative Frauen häufiger bekommen und geben als HIV-positive.