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Spezielle Zielgruppen

3.2 Spezielle Zielgruppen

Viele der im Abschnitt Allgemeines genannten Bände sowie die Zeitschriften und Sammelbände enthalten Kapitel zu den speziellen Zielgruppen. Hier sind jeweils nur einige spezialisierte Werke genannt. Zu HIV-positiven Drogengebrauchern siehe Allgemeines sowie Prävention und Positiver Blick.

 

3.2.1 Frauen

Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Hamburg e.V. (ajs): Bücherliste zu den Themen HIV/AIDS, Krankheit, Tod, Trauer. Hamburg: August 1999
Kommentierte Liste von insgesamt 50 Bilderbüchern, Kinderbüchern, Jugendbüchern, die sich mit den vier Schwerpunktthemen HIV/AIDS, Krankheit, Tod, Trauer auseinandersetzen. Darüber hinaus Empfehlungen zu den Themen Sexualität, Behinderung, Trennung und Drogen. Zu beziehen über Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Hamburg e.V. (ajs), Hellkamp 68, 20255 Hamburg. Tel. 040/4017 2212, Fax 040/4017 2292


Berer, Marge; Ray, Sunanda: Women and HIV/AIDS: An International Resource Book: Information, Action and Resources on Women and HIV/AIDS, Reproductive Health and Sexual Relation. London 1993
Ausgewogene und interessante, einfach verständliche Texte, u.a. Beschreibungen von Modellprogrammen, Prototyp-Broschüren, Postern, Berichte von HIV-positiven Frauen. Ein Klassiker im Frauen/AIDS Kontext.


Bury, Judy; Morrison, Val; McLachlan, Sheena (Hrsg.): Working with Women and AIDS – Medical, Social and Counselling Issues. London: Routledge 1992, 153 Seiten

Von Professionellen aus der Praxis geschriebene Erfahrungsberichte und Analysen. Mit Beiträgen u.a. zu Schwangerschaft und Schwangerschaftsverhütung, Prostitution und vielem anderen mehr.


Frauen, HIV-Infektion und AIDS. AIDS-Forum D.A.H. Band XXI. Berlin 1995, 120 Seiten

Gründliche Untersuchung zum Thema Frauen und AIDS. Unter anderem werden die Ergebnisse empirischer Untersuchungen verschiedener Beratungsstellen und Projekte in Niedersachsen mit frauenspezifischen Angeboten präsentiert. Kluge Analyse der unterschiedlichen Lebenssituationen von Frauen mit HIV und AIDS.


Gesundheit erstreiten. Madonna e.V., Bochum; Amnesty for women, Hamburg 1999

Das Handbuch wirbt für Gesundheit und Sicherheit in der sog. Sex-Industrie durch niedrigschwelligen Zugang zu adäquaten und niedrigschwelligen Angeboten der Gesundheitsversorgung. Es stellt einen praktischen Leitfaden zur Unterstützung und Gesundheitsfürsorge für Sex-ArbeiterInnen vor – innovative Programme von aufsuchender Sozialarbeit über Peer-Education bis hin zu Gesundheits- und Sicherheitsvorsorgeprojekten für unterschiedliche Gruppen von Prostituierten, Freiern und Organisatoren im Sex-Geschäft werden beschrieben. Beispielhaft beschreiben erfolgreich arbeitende Projekte aus dem Bereich der EU wie Infektionsrisiken, Gewalt und Abhängigkeit reduziert werden können und wie Probleme, die mit Migration, Diskriminierung und fehlenden BürgerInnen-Rechte von Prostituierten einhergehen, zu handhaben sind.


Goldstein, Nancy; Manlowe, Jennifer L.: The Gender Politics of HIV/AIDS in Women: Perspectives on the Pandemic in the United States. New York: New York University Press 1997

Die Anthologie zeigt die sozialen, gesellschafts- und geschlechtsspezifischen Determinanten auf, die Frauen in bezug auf HIV gefährden.


Gorna, Robin: Vamps, Virgins and Victims: How can Women Fight AIDS? London: Cassell Academic 1996, 288 Seiten

Frauen stehen im Zentrum dieser Analyse, die sich mit den unterschiedlichen Auswirkungen von HIV/AIDS bei Männern und Frauen beschäftigt. Sie legt dar, wie HIV als Paradigma im Zusammenhang mit anderen frauenrelevanten Themen gesehen werden kann. Fragestellungen sind u.a.: welchen Zusammenhang gibt es zwischen AIDS und Frauengesundheit, Sexualität und sozio-ökonomischen Status? Gibt es eine feministische AIDS-Agenda? Wie wurden Frauen im Diskurs der Epidemie dargestellt? Werden HIV-positive Frauen anders behandelt als Männer? Welches Verhalten ist für Frauen risikoreich?


Jäger, Hans (Hrsg.): Frauen und AIDS: somatische und psychosoziale Aspekte. Berlin, Heidelberg, New York: Springer 1989

Sammelband mit Beiträgen namhafter Autorinnen und Autoren zum Thema HIV-Infektion bei Frauen.


2. Kölner Symposium über HIV-Infektion in der Gynäkologie und Geburtshilfe, April 1998. Zentralblatt für Gynäkologie 1999, Vol 121: 25-61

Zusammenstellung von Referaten, die auf dem Symposium gehalten wurden, u.a. zum Ansatz familienorientierter Betreuung HIV-positiver Frauen im Lebanon Hospital in New York, medizinische Richtlinien zur Behandlung von HPV- (Papillomavirus-)Infektion und während der Schwangerschaft bei HIV-positiven Frauen; zu Vor- und Nachteilen antiretroviraler Therapie für HIV-positive Kinder, Vorstellung von Projekten der HIV-Prävention für Migrantinnen, die in der Bundesrepublik als Prostituierte arbeiten.


Kurth, Ann; Mann, Jonathan: Until the Cure: Caring for Women With HIV. Yale University Press 1994, 327 Seiten

Aufsatzsammlung mit Expertenbeiträgen aus den Bereichen Recht, Medizin, Pflege, Gesundheitspolitik, Ethik, Psychiatrie, sowie HIV-positiven Frauen. Inhalt des Buchs ist die Auseinandersetzung, wie angemessene Pflege und Versorgung für Frauen mit HIV/AIDS zu gestalten sind.


Moneyham, L; Hennessey, M; et al.: The effectiveness of coping strategies used by HIV-seropositive women. Research in Nursing & Health, 1998, Vol 21, 351-362

Studie zu aktivem und passivem Coping bei 264 Frauen im Umgang mit ihrer HIV-Infektion. Die Studie findet den Trend, daß die Frauen im Verlauf ihrer HIV-Infektion, insbesondere bei der Entwicklung körperlicher Symptome, zunehmend aktives Coping anwenden und der Anteil des passiven Copings abnimmt. Außerdem scheint aktives Coping im Gegensatz zu passivem eine schützende Funktion vor emotionalem Schmerz und Depressivität zu haben, auch wenn die körperlichen Beschwerden zunehmen.


Muthesius, Dorothea; Schaeffer, Doris: Krankheits- und Versorgungsverläufe aidserkrankter Frauen. Biographische und soziale Probleme der Bewältigung chronisch letaler Krankheit. Berlin: WZB 1996, 53 Seiten

In diesem Beitrag werden die mit dem Einbruch von letaler Erkrankung in das Leben von Frauen verbundenen Bewältigungsanstrengungen in den Blick genommen. Anhand von Fallrekonstruktionen wird zunächst die biographische und soziale Ausgangssituation untersucht, auf die die HIV-Infektion trifft. Anschließend wird die Analyse auf vier Ebenen weitergeführt: biographische Bewältigung in den unterschiedlichen Phasen des Krankheitsverlaufs, Handhabung des Alltagslebens, Umgang mit dem direkten Krankheitsgeschehen, durch AIDS aufgeworfene Versorgungserfordernisse. Besondere Beachtung gilt dabei den das Bewältigungshandeln der Frauen steuernden Relevanzkriterien. Es wird gezeigt, daß sowohl die Krankheitsbewältigung als auch die Versorgungsnutzung weitaus stärker durch biographische und geschlechtsspezifische Aspekte strukturiert sind als seitens der Akteure der Versorgungsgestaltung gemeinhin angenommen wird. Die Fallrekonstruktionen der an AIDS erkrankten Frauen unterstreichen die Wichtigkeit einer Anpassung der Versorgung an diese Patientengruppe und einer Versorgungsgestaltung, die mehr als bislang an die geschlechtsspezifischen und biographischen Bedingungen der Erkrankten angeglichen und auf deren soziale Wirklichkeit ausgerichtet ist.


The ACT-UP/NY Women & AIDS Book Group. Women, AIDS, and Activism. USA 1990, 295 Seiten (deutsche Ausgabe als Rowohlt-Taschenbuch)

Ein umfassendes Buch über die Situation der Frauen in der AIDS-Krise Ende der 80er Jahre. Der Band gibt aufschlußreiche Diskussionen über Safer sex, weibliche Sexualität, Antikörpertest, medizinische Behandlung und Studien, Politik und Aktivismus in den USA wieder. Spezielle Beiträge befassen sich mit Lesben, heterosexuellen Frauen, Bisexuellen, Sexarbeiterinnen, Drogengebraucherinnen, Teenagern, schwangeren Frauen und Inhaftierten.


Die Internetseite von Body Positive (http://www.thebody.com) beinhaltet nach Eingabe des Suchbegriffs “women” eine riesige Auswahl von Artikeln aus POZ, body positive, Women alive u.a. über die Situation HIV-positiver Frauen, auf englisch.

 

3.2.2 Menschen in Haft

Betreuung im Strafvollzug – Ein Handbuch. Berlin: Deutsche AIDS-Hilfe 1997

Grundlegende Einführung in die Betreuung von Inhaftierten. Autoren aus AIDS-Hilfen, anderen Beratungsstellen und Inhaftierte stellen kompetent die verschiedenen Aspekte der Arbeit vor; mit Adressenverzeichnis und kleinem Lexikon des Knast-Jargons.


Busch, M.; Heckmann, Wolfgang; Marks, E. (Hrsg.): HIV/AIDS und Straffälligkeit. Eine Herausforderung für Strafrechtspflege und Straffälligenhilfe. Bonn: forum 1991


Deutsche AIDS-Hilfe (Hrsg.): Positiv in Haft. Berlin: DAH 2000

Bereits 1990 erschien die erste Broschüre der DAH, die über AIDS/HIV in Haft informierte (damals noch unter dem Titel „Positiv was nun?“). Diese Neuauflage gibt einen Überblick über die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten im Strafvollzug und hat einen umfangreichen Rechtsteil, der auch die zwischenzeitlich erfolgten Änderungen des Strafvollzugsgesetzes berücksichtigt. Bezug über die DAH oder die regionalen AIDS-Hilfen.


Jacob, Jutta (Hrsg.): Drogengebrauch und Infektionsgeschehen (HIV/AIDS und Hepatitis) im Strafvollzug. AIDS-Forum D.A.H. Band XXVIII. Berlin. 1997

Plädoyer für die Dringlichkeit der praktischen Auseinandersetzung mit dem Thema; guter ãberblick über Grundlagen, Praxis und innovative Ansätze der Infektionsprophylaxe im Strafvollzug.


Stöver, Heino (Hrsg.): Infektionsprophylaxe im Strafvollzug – eine ãbersicht über Theorie und Praxis. AIDS-Forum D.A.H. Band XIV. Berlin 1994. 143 Seiten

In dem Band werden die gegenwärtigen Möglichkeiten der Infektionsprophylaxe im Strafvollzug untersucht. Die Autoren analysieren, wieso es trotz der bestehenden Möglichkeiten keine effektiven Prophylaxemöglichkeiten gibt und stellen praktikable infektionsprophylaktische Angebote vor.

 

3.2.3 Schwule

Biechle, Ulrich (Hrsg.): Identitätsbildung, Identitätsverwirrung, Identitätspolitik. Eine psychologische Standortbestimmung für Lesben, Schwule und andere. Berlin: Deutsche AIDS-Hilfe e.V., 192 Seiten

Dokumentation des Fachkongresses, auf dem auch ausführlich über die Konseqeunzen von HIV und AIDS auf individueller und kollektiver, politischer und sozialer Ebene berichtet und diskutiert wurde.


Cadwell, S.A.; Burnham, R.A.; Forstein, M.: Therapists on the front line. Psychotherapy with gay men in the age of Aids. Washington DC: American Psychiatric Press 1994

Gute Darstellung verhaltensorientierter (behavioraler) Ansätze und praktischer Arbeit in der Psychotherapie in einem Land, in dem AIDS eine tatsächliche gesellschaftliche Krise ist. Das Buch beinhaltet Beiträge zu survivor guilt (ãberlebensschuld), zu psychoanalytischen Ansätzen, Trauerarbeit u.a., dabei jedoch nicht technisch, sondern sehr einfühlsam dargestellt.


Dannecker, Martin; Reiche, Reimut: Der gewöhnliche Homosexuelle. Frankfurt am Main 1974

Die erste fundamentale soziologische Untersuchung über männliche Homosexuelle in der Bundesrepublik. Das Standardwerk, damals bahnbrechend, der empirischen Darstellung von Schwulsein in Deutschland.


Gesundheit und Kommunikation e.V. (Hrsg.): Dokumentation Kongreß “Schwule Gesundheit 95” – 3. Symposium Homosexualität, AIDS und Gesundheitsförderung 1997

Der Band ist ein Abdruck der Berichte und Protokolle des Kongresses, welcher die Gesundheitsdiskussion unter schwulen Männern stärken und verbreitern sollte. AIDS-Hilfen sollten dabei ermuntert werden, ihre Präventionsarbeit unter dem Aspekt der strukturellen Prävention zu erweitern und den Aspekt der Gesundheitsförderung stärker zu gewichten. Nicht unbedingt auf wissenschaftlich hohem Niveau, aber für manche von Auswertungsinteresse für die Orientierung der praktischen Arbeit.


Schemmann, Frank: Ich bin HIV-positiv – Wie schwule Männer ihre Infektion verarbeiten. Nachwort von Karl-Oswald Bauer. (SchwulLesbische Studien Bremen, WerkstattTexte, Bd.1). Hamburg: Männerschwarmskript 1996, 200 Seiten

Das Ziel der qualitativ-empirischen Studie, die in diesem Buch beschrieben wird, war, einige Deutungsmuster zu beschreiben, mit denen schwule Männer auf ihre HIV-Infektion reagieren. Grundlage sind Interviews mit Männern verschiedener Altersgruppen. Der Autor beschreibt, wie die befragten Männer aufgrund ihrer Infektion eine Neuorientierung ihres weiteren Lebens in Angriff nehmen, wie sie seelischen Streß reduzieren und Lebensqualität zurückgewinnen.


Wright, Michael T.: Und wir überleben. Gibt es ein AIDS-Survivor-Syndrom unter schwulen Männern in Deutschland? AIDS-Forum D.A.H. Band XXII, 1996

Theoretische Einführung und Vorstellung der Studie zum Ausmaß des Survivor-Syndroms bei schwulen Männern in Deutschland, Interviews mit Betroffenen im Anhang.